Ich hatte die Möglichkeit den Flysurfer Stoke in 9 qmmit der neuen Infinity 3 CC Bar zu testen.
Kurz zu mir: ich kite seit 2003 und habe über die Jahre schon einige Modelle fliegen können. Ich wiege 75 Kg und fahre ein 135 x 40 Anton Bullet. Ich bin kein Wakestyler, sondern freeride gerne und versuche mich hin und wieder in der Welle. Sonst springe gerne hoch bei viel Wind und habe Spaß an Board offs und Kiteloops.
Zu den Testbedingungen.
1. Session Flachwasser in DK bei böigen 18 bis 30 knoten O ( 3 Stunden)
2. Session Ultra kabbel und auflandiger Ostwind 14 -17 knoten O ( 2 Stunden )
3. Session mässige Ostseewelle side onshore mit 15 - 24 knoten NNO
( 3 Stunden )
Mein Persönlicher Eindruck:
Als erstes möchte ich mich bei Sven Baltic Kite (http://baltickiteshop.de/) bedanken, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat den Kite so ausgiebig zu testen. Sehr netter und hilfsbereiter Kontakt.
Als erstes ist mir aufgefallen, dass der Kite ein sehr soliden und robusten Eindruck macht. Auch der Durchmesser der Fronttube und der Mittelstrut war für mich als Boost 2 Pilot sehr imposant. Ich war erst sehr skeptisch ob der Stoke überhaupt flieget. Das verbaute Ventil zum Aufpumpen des Kites funktioniert sehr gut.
Kite gestartet und er stand wie angenagelt am Himmel/Zenith auch wenn man die Bar los gelassen hat war keine Downtendenz wahrzunehmen. Die ersten Schläge gefahren und man hat sofort gemerkt, dass der Kite viel direkter ist als der Boost 2, man hat immer eine sehr gute Rückmeldung. Auch bei Rotationen ist der Kite sehr gut zu spüren. Der Grundzug ist kräftig im free ride Setup. Depower funktioniert gut und linear allerdings muss man im oberen Windbereich schonmal etwas mehr ankanten als beim Boost um den Schirm mehr an den Windfensterrand zu bekommen. Im unteren Windbereich, was bei mir 14 knoten waren, muss man ihn ein/ zwei Mal sinusen und dann kann er gestellt geflogen werden. Ich muss dazu sagen, dass der 9er Boost 2 im unteren Windbereich besser Höhe läuft. Ist man dann bei 15 - 16 Knoten ist es fast möglich den gleichen Anwindkurs zu fahren. Springen klappt mit dem Stoke hervorragend, er hat ab 16 knoten einen guten und explosiven Lift, was mir sehr gut gefallen hat. Im oberen Windbereich kann man mit dem Stoke auch amtliche Höhen erreichen. Die Hangtime ist gut bis sehr gut, nach meinem Empfinden etwas weniger als der Boost 2. Der Stoke ist ziemlich agil und läßt sich gut loopen, nach dem Loop wird man immer gut aufgefangen. Ein tellern wie beim Boost ist mir nicht aufgefallen. Der Kite lädt einen förmlich dazu ein neue Tricks zu probieren. Unhooked hat er im free ride Modus einen guten Slag. Da ich ein Waveanfänger bin, möchte ich nicht soviel zur Eignung im Wavemodus schreiben. Was mir im Wavemodus gut gefallen hat, war die D-power, der Kite lässt sich dann fast auf null Zug stellen. Trotz durchhängender Leinen bleibt er am Himmel und lässt sich gut steuern und ist reaktiv.
Die Bar mit CC Adjuster funktioniert gut, allerdings hat man nach meinem Empfinden etwas weniger Depower als bei der Infinity 3 Bdar mit Gurtajuster. Es funktionieren beide Bars gut mit den Stoke. Was meiner Meinung nach sehr gut bei der CC Bar funtioniert ist, dass der Adjuster butterweich und sehr genau eingestellt werden kann. Was zu dem Stoke sehr gut passt, da sich schon bei geringem Zug am Adjuster eine ordentliche Depoweränderung ergibt. Auch lässt sich der Adjuster in der Höhe verstellen, somit kommen auch Menschen mit kurzen Armen auf ihre Kosten.
Was mir an der Bar nicht so gut gefällt ist, dass nach 3 Sessions schon ein leichter Verschleiß am Depowertampen zu sehen ist. Ich weiß, dass ist nur oberflächlich, aber schön ist es trotzdem nicht. Auch ist das schon lange bekannt, wird trotzdem nicht geändert. Auch die mitgelieferte Leash gefällt mir persönlich nicht so. Aber das ist halt Geschmackssache.
Was mich am Kite stört:
Mhh am Flugverhalten und auch über die Performance lässt sich nichts Negatives sagen. Er macht tierisch Spaß und ist einfach zu fliegen. Die Leistung kann man einfach abrufen.
Was mich beim Entlüften tierisch nervt ist, dass die Luft aus der dicken Mittelstrut schlecht entweicht. Ich habe die Klemme vom one pump System überprüft und auch wenn man den Schlauch gerade zieht, ist es schwer die Luft abzulassen. Wenn die Mittelstrut nicht richtig entleert ist, vergrößert sich das Packmaß sehr und man hat Schwierigkeiten den Kite in den Sack zu bekommen.
Auch die Farbe vom 9er ist fürchterlich, pink mit gelb. Ist halt auch Geschmackssache.
Ich hab bestimmt etwas vergessen was den Einen oder Anderen interessiert, also bitte einfach fragen.
Test vom 8er Flysurfer Stoke im Wave Modus mit Airstyle 50cm und 21 Meter Leinen.
Spot: Neu Mukran (bester Wavespot Deutschlands?)
Rider: Sventino mit Seaflight Pure Surf Strapless only
Wind: Ost Nordost 20-35Kn.
Dauer: 3 Tage
Bis lang war ich mit Boost2 5und 7m², sowie gelegentlich mit Speed5 in 6 und 9m² in der Welle unterwegs. Eben mit den Kites, die nicht gerade zum Testen bei unseren Kunden sind.
Der Stoke hat mich an den Tagen hier in Neu Mukran völlig begeistert.
Bei den langen Wellen hier konnte ich ausgiebige Wellenritte vornehmen, der Kite driftete auch ohne Leinenspannung und ohne nach unten zu kippen ganz brav mit. Das Rauslenken ging sehr schnell und präzise. Die Böen sind sehr direkt an der Bar zu spüren. Haltekräfte fand ich nicht nenneswert höher als beim Boost (aussen angeknüpft).
Um die Riesenrange, wie vom Boost gewohnt zu nutzen, muß man sich mit dem Stoke schon etwas mehr rein hängen, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Ebenfalls waren die Sprungeigenschaften strapless absolut überragend. Zum Absprung depowern zum Landen anpowern und die Fahrt ging ungebremst weiter.
Dem ambitionierten Wavekiter empfehle ich ohne Einschränkungen den Stoke. Auf den Freeride und Freestyle Modus bin ich noch sehr gespannt.
Das Flysurfer Team hat einen fantastischen Wavekite raus gehauen und ergänzt zielgenau zum Boost2.
Vielen Dank!